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Wie werden ätherische Öle angewandt?

Nach zwei Beiträgen, in denen ich vor allem auf die Theorie eingegangen bin, wenden wir uns heute der Praxis zu.

Wie machen wir uns denn nun diese kostbaren Essenzen zu Nutze?




Beginnen wir mit dem Einkauf: Wie und wo kaufe ich qualitativ hochstehende ätherische Öle ein?



In letzter Zeit «boomen» die ätherischen Öle regelrecht und es schiessen Anbieter wie Pilze aus dem Boden. Umso wichtiger ist es für Sie, zu wissen, worauf Sie beim Erwerb der pflanzlichen Essenzen achten müssen.

Kaufen Sie Ihre ätherischen Öle nicht an einem x-beliebigen Marktstand oder auf MLM-Verkaufsanlässen. In Drogerien, Apotheken und Reformhäusern kriegen Sie meistens neben qualitativ hochstehenden Ölen auch noch eine fundierte Beratung.




Ich möchte Sie sensibilisieren, die ätherischen Öle als kostbare Schätze der Natur zu betrachten. Gehen Sie achtsam mit ihnen um. Kaufen Sie zu Beginn einige wenige Öle, von denen Sie sicher sind, dass Sie und Ihr Umfeld sie mögen und dass Sie sie auch regelmässig anwenden werden. Den Vorrat um weitere Öle aufstocken können Sie in einem weiteren Schritt, wenn Sie bereits ein paar Erfahrungen gesammelt haben. Informieren Sie sich in der Fachliteratur, auf hochstehenden, informativen Blogs oder bei Ihrer Aromatherapeutin.


Beim Erwerb eines ätherischen Öls gilt es, Folgendes zu beachten:


1. Die Öle sind NIE in Weissglasflaschen abgefüllt. Braun- oder Blauglas schützt die empfindlichen Inhaltstoffe viel besser

2. Die Öle enthalten auf ihren Etiketten neben dem deutschen, auch den lateinischen (botanischen) Namen. Dies schliesst Verwechslungen aus.

3. Auf den Etiketten sind zudem folgende Angaben zwingend enthalten: Herstellungsverfahren, Herkunftsland, Chargennummer, Hinweis auf Allergene (Einzelne Inhaltsstoffe, die natürlich im ätherischen Öl vorkommen, aber dennoch deklariert werden müssen), Ablaufdatum (gilt für nicht angebrochene Flasche)

4. Jedes Öl hat einen anderen Preis. (Werden unterschiedliche Öle zu einem Einheitspreis verkauft, sind es bestimmt synthetische, verdünnte oder gestreckte Düfte. Es braucht von jeder Pflanze unterschiedliche Mengen an Material, um einen Milliliter Öl zu erhalten)

5. Ich persönlich kaufe ausschliesslich bio-Öle oder solche aus zertifizierter Wildsammlung (Bei kleineren Firmen wird manchmal auf eine Zertifizierung aus Kostengründen verzichtet. Ihre Öle sind qualitativ deshalb nicht minderwertig.)

6. Der Lieferant kann Analysenzertifikate zu seinen Ölen liefern.

7. Nach schweizerischem Recht gelten ätherische Öle nicht als Lebensmittel oder Kosmetika, sondern als Chemikalie. Deshalb finden Sie auf in der Schweiz gekauften ätherischen Ölen immer auch die Gefahrensymbole mit rotem Rand. «Entflammbar» «ätzend auf der Haut» u.s.w.




(Jegliche Erkennung oder Nennung von Firmennamen im ganzen Blog sind Empfehlungen aus eigener Überzeugung, KEINE BEZAHLTE WERBUNG)


Aufbewahrung


Bewahren Sie die Öle lichtgeschützt auf.


Sie gehören nicht in die Sonne, jedoch auch nicht in den Kühlschrank. Schreiben Sie das Datum darauf, wenn Sie das Öl zum ersten Mal öffnen. Dies gibt Ihnen die Sicherheit, empfindliche Öle nicht zu lange zu benutzen. Mit der Zeit hilft Ihnen auch die Nase bei der Beurteilung, ob ein Öl noch frisch ist. Einige reifen mit den Jahren nach und werden besser, wie Wein. Die meisten halten sich 2-3 Jahre und dann gibt es noch die empfindlicheren Öle wie Zitrusdüfte oder Teebaumöl, die man wirklich rasch aufbrauchen sollte.




Füllen Sie die Öle nicht um. Sie sind am besten in ihrer Originalflasche geschützt.

Berühren Sie die Öffnung nicht mit Fingern oder Nase, so verringern Sie die Kontaminierung. Schliessen Sie die Öle rasch nach Gebrauch, um eine Sauerstoffzufuhr so minim wie möglich zu halten und die Haltbarkeit zu verlängern.

Ätherische Öle gehören nicht in Kinderhände.

Verwechseln Sie die Deckel nicht, das verfälscht den Duft. Ich schreibe meine Deckel gerne mit einem Klebepunkt und einem entsprechenden Kürzel an, damit auch im Eifer des Gefechts beim Herstellen und Mischen von Produkten keine Fehler passieren.


Nun kommen wir zur Anwendung


Bei der Anwendung ätherischer Öle gilt: Die Dosis macht das Gift (Paracelsus) oder eben das Heilmittel. In der Pflanze kommen ätherische Öle natürlicherweise in einer Verdünnung von 0.1% bis ca. 3% vor. Nach der Destillation liegen uns diese Kostbarkeiten hochkonzentriert vor. Für eine optimale Wirkung reicht jedoch die natürliche Verdünnung und deshalb arbeiten wir in der Aromapflege und -therapie meistens in einem Verdünnungsbereich von 0.5 bis maximal 3%.

Um 1g Lavendelöl herzustellen benötigen wir ca. 130g Lavendelblüten, für 1g Rosenöl werden bis zu 5kg Rosenblüten destilliert und bei der Zitronenmelisse benötigen wir gar 7kg, um 1g ätherisches Öl zu erhalten. Dies zeigt sehr eindrücklich auf, in welchen Verdünnungen die kostbaren Essenzen in der Pflanze selber wirken.




Es ist absolut unnötig und meistens auch kontraindiziert, mit höheren Dosierungen oder gar puren Ölen zu arbeiten. Dies wird nur in seltenen Fällen unter Aufsicht eines Aromatherapeuten praktiziert.

Eine Einnahme von ätherischen Ölen wird von mir nicht empfohlen. Hier sind Tees oder Tinkturen weitaus angebrachter. Ätherische Öle können bei falscher oder zu hoch dosierter Einnahme zu Verätzungen von Schleimhäuten und inneren Organen führen. Die Aufnahme über den Geruchssinn und/oder die Haut (siehe letzter Blogbeitrag) entfaltet bereits ihr ganzes Potential, daher ist eine Einnahme schlicht unnötig.


In der seriösen Aromatherapie werden keine Heilversprechen gemacht. Bei ernstzunehmenden oder länger dauernden gesundheitlichen Einschränkungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Naturheilpraktikerin. Verdünnung ätherischer Öle

Wie verdünne ich denn nun die ätherischen Öle richtig? Tabellarisch dargestellt, empfehle ich grundsätzlich diese Konzentrationen:


Produkt

Konzentration ÄÖ in %

Raumsprays

2 - 2.5

Duschgele

1 - 1.5

Bodylotion / Hautöle

1

Gesichtscrème

0.5 - 1

Produkte für Kinder von 6 - 12 Jahren (auf der Haut

0.5 - 1

Produkte für ältere, empfindliche Menschen (auf der Haut)

0.5 - 1

Hierbei kommt es auch immer auf die persönliche Vorliebe und Verträglichkeit an. Ganz wichtig ist auch die Auswahl der ätherischen Öle zu beachten. Es gibt Öle, die absolut verträglich für die Haut sind und eher höher dosiert werden dürfen und solche, die gar nicht in Hautpflegeprodukte gehören. In Raumsprays darf die Dosierung 2-2.5% sein, wenn sie nicht in direktem Umfeld von Kleinkindern versprüht werden.

Konzentrationen über 2% sind nur selten nötig und der Aromatherapeutin vorbehalten. Bei Unsicherheiten eher tiefer dosieren oder eine Fachperson um Rat fragen.


Aber was bedeuten denn nun diese Prozentzahlen? Das Ausgangsprodukt messen wir in Milliliter (Z.B: 250ml Duschgelgrundlage, oder 100 ml Alkohol-Wasser-Gemisch bei einem Raumspray) und die ätherischen Öle in Anzahl Tropfen.

Hierbei entsprechen 20 Tropfen einem Milliliter.


Daraus ergibt sich folgende Verdünnungstabelle:


Ausgangsprodukt

10ml

50ml

100ml

250ml

Tropfenzahl

Tropfenzahl

Tropfenzahl

Tropfenzahl

Konzentration:

0.5%

1

5

10

25

1%

2

10

20

50

2%

4

20

40

100


(Diese darf gerne kopiert und weitergegeben werden. Eine korrekte Verdünnung der ätherischen Öle ist mir ein grosses Anliegen.)


Nun wünsche ich euch viel Spass beim Mischen eurer eigenen Kreationen. Welches ist euer liebstes ätherisches Öl, wo kauft ihr sie ein? Was habt ihr euch bereits gemischt? Lasst gerne einen Kommentar da.


Im nächsten Blog zeige ich euch einige meiner liebsten ätherischen Öle und ihre Anwendungen.











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